Hardware-Vergleich

Die digitale Transformation verändert die Arbeitswelt rasant, Arbeitsplatzkonzepte wie der Digitale Workplace sind vielerorts Realität. Für IT-Reseller und Systemintegratoren ist es daher entscheidend, ihren Kunden nicht nur Hardware zu liefern, sondern auch echte Beratungskompetenz zu bieten. Dabei stellt sich die Frage: Welche Hardwarelösungen eignen sich wirklich zukunftsgerichtete Arbeitsplätze?
Hier vergleichen wir drei zentrale Geräteklassen – All-in-One-PCs, Thin Clients und Docking-Lösungen – und geben eine klare Entscheidungshilfe anhand praxisnaher Kriterien.

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    Timo ist unser Spezialist und Experte in Sachen Gaming und Gamification
    Timo ist unser Spezialist und Experte in Sachen Gaming und Gamification. Sein erster Computer war ein "Brotkasten", auch bekannt als Commodore 64. Das war 1985. Seither ist Timo dem Zocken verfallen. Neben Action- und Rollenspielen haben es ihm vor allem Rennsimulationen angetan. Für alles braucht es gute Hardware und Peripherie. Seine Steckenpferde sind Mäuse, Tastaturen und Headsets. Timo liebt es, über Grafikkarten und Setups zu philosophieren oder Spiele zu modden, um das Letzte aus der Hardware herauszuholen.

1. All-in-One-PCs (AIO): Kompakt, benutzerfreundlich und ideal für fixe Arbeitsplätze

All-in-One-PCs vereinen Monitor, Recheneinheit, Webcam und Lautsprecher in einem einzigen Gerät. Das reduziert nicht nur den Platzbedarf, sondern sorgt für eine aufgeräumte Optik. Sie eignen sich für Kunden mit begrenztem Raumangebot wie etwa im Empfangsbereiche, in Einzelbüros oder in Klassenzimmern ist das geeignet.

Warum AIOs?

  • Einfache Einrichtung und Wartung: Keine aufwändige Verkabelung, meist Plug-and-Play-fähig. Ideal für Kunden mit begrenzten IT-Ressourcen oder Supportkapazitäten.
  • Hohe Benutzerfreundlichkeit: Integrierte Touch-Optionen, Webcam und Audiofunktionen machen AIOs praktisch für den täglichen Office-Einsatz.
  • Corporate Design und Ergonomie: Hersteller bieten stylische Designs mit verstellbaren Ständern, was bei repräsentativen Arbeitsplätzen (Empfang, Beratung, Hotellerie) wichtig ist.

Typische Einsatzszenarien:

  • Kleine und mittlere Unternehmen (KMU): Oftmals fehlen dort komplexe IT-Infrastrukturen, weshalb einfache Komplettlösungen bevorzugt werden.
  • Bildungseinrichtungen: Platzsparend und robust, ideal für Schulungsräume mit mehreren Arbeitsstationen.
  • Verwaltungen mit festen Arbeitsplätzen: Dort steht Kontinuität und einfache Bedienung im Vordergrund, es ist kein häufiges Umstecken oder mobiles Arbeiten notwendig.

Grenzen:

  • Nicht modular, wenig aufrüstbar
  • Für VDI eher ungeeignet, da lokale Leistung oft ungenutzt bleibt

2. Thin Clients: Die ideale Lösung für zentral gemanagte, sichere Infrastrukturen

Thin Clients sind schlanke Endgeräte ohne lokale Datenhaltung. Ihre Rechenleistung wird nahezu vollständig aus dem Rechenzentrum oder der Cloud bezogen, typischerweise über eine Virtual Desktop Infrastructure (VDI) wie Citrix, Microsoft Azure Virtual Desktop oder VMware Horizon.

Warum Thin Clients?

  • Sicherheit auf Enterprise-Level: Daten verlassen nie das Rechenzentrum, keine lokalen Speichergeräte, minimales Risiko bei Diebstahl oder Verlust.
  • Kosteneffizienz über den gesamten Lebenszyklus: Thin Clients sind deutlich günstiger in Wartung, Stromverbrauch und Anschaffung als klassische Desktops.
  • Zentrales Management: IT-Administratoren können per Remote-Management Images ausrollen, Updates durchführen und Zugriffsrechte steuern. Das ist ideal bei grossen Rollouts oder verteilten Standorten.
  • Robustheit und Langlebigkeit: Weniger bewegliche Teile, weniger Ausfälle, lange Lebenszyklen

VDI-Strategien im Fokus

Bei VDI erhalten Nutzer über den Thin Client Zugriff auf ihren persönlichen virtuellen Desktop, der zentral gehostet wird.

Das erleichtert Bring-Your-Own-Device (BYOD)-Konzepteund skaliert perfekt bei wachsendem Personal.

Besonders relevant in Branchen mit hohem Datenschutzbedarf oder Compliance-Anforderungen.

Typische Einsatzszenarien:

Neben Stromverbrauch sollten auch Gesamtbetriebskosten (TCO) und Wartung berücksichtigt werden:

  • Banken und Versicherungen: VDI-Lösungen erfüllen höchste Datenschutzstandards, ideal bei Filialstrukturen oder sensiblen Kundendaten.
  • Gesundheitswesen: Zugriff auf Patientenakten über zertifizierte, zentrale Systeme bei gleichzeitiger Einhaltung regulatorischer Vorgaben.
  • Callcenter und Shared-Desk-Umgebungen: Mitarbeitende wechseln regelmässig den Arbeitsplatz. VDI bietet sofortige Session-Verfügbarkeit auf jedem Endgerät.

3. Docking-Lösungen: Die Schlüsseltechnologie für hybride Arbeitsplatzmodelle

Docking-Lösungen, ob klassisch über USB-C oder Thunderbolt, oder als modulare Dockingstations mit Power Delivery, Netzwerk und Peripherieanschlüssen, ermöglichen die volle Nutzung mobiler Endgeräte wie Laptops an stationären Arbeitsplätzen. Für Unternehmen, die auf hybride Arbeitsmodelle, Hot Desking oder Desk Sharing setzen, sind sie unverzichtbar.

Warum Docking?

  • Einfacher Arbeitsplatzwechsel: Mitarbeitende können mit ihrem Laptop ins Büro kommen, ihn andocken und sofort mit Monitor, Maus, Tastatur und LAN loslegen ohne zeitraubende Einrichtung.
  • Skalierbarkeit: Vom Einzelarbeitsplatz bis zu ganzen Büroetagen lassen sich Docking-Umgebungen standardisieren.
  • Geräteunabhängigkeit: Moderne Dockingstations unterstützen eine Vielzahl von Herstellern und Betriebssystemen, das ist wichtig in heterogenen IT-Umgebungen.

Ergänzung zu VDI:

Viele Unternehmen kombinieren VDI mit Dockinglösungen, um ihren Mitarbeitenden den Zugang zum virtuellen Desktop sowohl im Homeoffice als auch im Büro zu ermöglichen unter Beibehaltung von Datenschutz und zentralem Management.

Typische Einsatzszenarien:

  • Unternehmen mit Hybrid Work Policies: Mitarbeitende arbeiten teils remote, teils im Büro. Dockingstations sichern überall eine gleichbleibende Benutzererfahrung.
  • Consulting / Projektgeschäft: Hohe Mobilität erfordert flexible, aber leistungsstarke Arbeitsplatzkonzepte.
  • Hot-Desking-Konzepte in Grossraumbüros: Spart Platz und Kosten, die Technik bleibt standardisiert, während Personen flexibel wechseln.

Entscheidungsmatrix: Welche Lösung passt zu welchem Kunden?

Zur schnellen Orientierung haben wir eine Entscheidungsmatrix erstellt, die Kriterien wie Sicherheitsanforderungen, Budget, Flexibilität und IT-Struktur berücksichtigt.

Kriterium

All-in-One-PC

Thin Client

Docking-Lösung

Flexibilität / Mobilität

Energieeffizienz

Zentralisiertes Management

Investitionskosten (TCO)

Kompatibel mit Cloud/VDI

Skalierbarkeit

Nutzerfreundlichkeit

Legende: ✅ = sehr gut | ⚫ = mittelmässig | ❌ = weniger geeignet

Fazit: Beratung statt Produktverkauf

IT-Reseller und Systemhäuser können sich durch strategische Beratung vom Wettbewerb differenzieren. Statt pauschaler Hardware-Empfehlungen sollten Bedarf, Arbeitsumfeld und Digitalisierungsstrategie des Kunden analysiert werden.

Mit einer zielgerichteten Kombination aus All-in-One-Lösungen, Thin Clients und Docking-Stations lassen sich unterschiedlichste Szenarien optimal abdecken, angefangen beim klassischen Büroarbeitsplatz bis hin zum hybriden Smart Workplace.