Gaming Trends
2025 steht im Zeichen der Nvidia GeForce RTX 50-Serie und Leistungsoptimierung durch KI. Von der ständigen Weiterentwicklung sollten auch Trends wie Augmented Reality, Mobile und Cloud Gaming profitieren.
Gaming ist (nach Video-Streaming) das zweitgrößte Unterhaltungsmedium weltweit. Aktuell spielen mehr als drei Milliarden Menschen am PC, der Konsole, Tablet, Handheld oder Smartphone. Ebenso milliardenschwer ist die Gaming-Industrie, die unablässig forscht und entwickelt, um das Spielerlebnis auf ein noch höheres Level zu bringen. Was sind – neben der Nvidia GeForce RTX 50-Serie – weitere aktuelle Gaming-Trends? Und: Welche bahnbrechenden Technologien und Innovationen könnten die Gaming-Welt von morgen oder übermorgen bestimmen?
GeForce RTX 50-Serie Grafikkarten – Perfekte Bildqualität ohne Leistungslöcher
Auf der CES 2025 kündigte Nvidia mit GeForce RTX 5090, 5080, 5070 Ti und 5070 die ersten vier Gaming-Grafikkarten der Blackwell-Generation an – inklusive Preisen und Release-Terminen (siehe Tabelle unten). Das neue Flaggschiff, die GeForce RTX 5090, kostet demnach 2329 Euro, benötigt 575 Watt und erscheint zusammen mit der RTX 5080 am 30. Januar. Die RTX 5070 Ti und RTX 5070 ziehen im Februar nach. Für Notebooks erscheinen abgespeckte Laptop-Varianten.
Der größte Leistungssprung ist beim Topmodell GeForce RTX 5090 zu erwarten. Sie bietet 21.760 aktive Shader-Kerne und 32 GByte GDDR7-Speicher an 512 Datenleitungen bzw. 1792 GByte/s. Bei einer Boost-Taktfrequenz von 2410 MHz erreicht die Grafikkarte eine theoretische Rechenleistung von 109 Teraflops im für Gaming wichtigen Datenformat FP32. Das ist fast ein Drittel mehr als bei der GeForce RTX 4090, die mit 16.384 Shader-Kernen, 24 GByte GDDR6X-Speicher und 1001 GByte/s bei knapp 83 Teraflops landete.
Spezifikationen Nvida RTX 5000
GeForce | RTX 5090 | RTX 5080 | RTX 5070 Ti | RTX 5070 |
Shader- / Raytracing- / Tensor-Kerne | 21.760 / 170 / 680 | 10.752 / 84 / 336 | 8960 / 70 / 280 | 6144 / 48 / 192 |
Basistakt / Boost | 2010 / 2410 MHz | 2300 / 2620 MHz | 2300 / 2450 MHz | 2160 / 2510 MHz |
Speicher | 32 GB GDDR7 | 16 GB GDDR7 | 16 GB GDDR7 | 12 GB GDDR7 |
Speicherdurchsatz | 1792 GB/s, 512 Bit | 960 GB/s, 256 Bit | 896 GB/s, 256 Bit | 672 GB/s, 192 Bit |
PCI Express | 5.0 x16 | 5.0 x16 | 5.0 x16 | 5.0 x16 |
Leistungsaufnahme | 575 Watt | 360 Watt | 300 Watt | 250 Watt |
Stromanschluss | 12V-2x6 | 12V-2x6 | 12V-2x6 | 12V-2x6 |
Bildausgänge | 3 Displayport 2.1, 1 HDMI 2.1 | 3 Displayport 2.1, 1 HDMI 2.1 | 3 Displayport 2.1, 1 HDMI 2.1 | 3 Displayport 2.1, 1 HDMI 2.1 |
Preisempfehlung | 2329 Euro | 1169 Euro | 879 Euro | 649 Euro |
Verkaufsstart | 30. Januar | 30. Januar | Februar | Februar |
Vergleich DLSS on/off „Cyberpunk 2077“: GeForce RTX 5090, 4K, RT Overdrive, Max Settings, DLSS with Multi Frame Generation (4X Mode), Ray Reconstruction, Super Resolution (Performance Mode). Foto/Video: Nvidia
Nvidia-KI in den Spielen der Zukunft – DLSS schon heute!
Man erinnere sich: Seinerzeit war die GPU der RTX 4090 das erste Modell, das mit DLSS 3.0 sowie Frame Generation aufwarten und so einen enormen Leistungssprung verzeichnen konnte.
DLSS steht für Deep Learning Super Sampling. Dahinter steckt eine fortschrittliche Technologie, die von Nvidia entwickelt wurde, um die Grafikqualität und Leistung in Videospielen deutlich zu verbessern. Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz und neuronaler Netzwerke macht DLSS eine höhere Auflösung und Bildqualität möglich, ohne gleichzeitig die Leistung zu beeinträchtigen.
Während DLSS Frame Generation, DLSS Ray Reconstruction, DLSS Super Resolution und Deep Learning Anti-Aliasing (DLAA) bei den meisten RTX-Karten schon seit Jahren Anwendung finden, ist der neueste Technologie-Streich, DLSS 4, den Grafikprozessoren der GeForce RTX 50-Serie und Tensor-Recheneinheiten der fünften Generation vorbehalten. Mit DLSS steigert Multi Frame Generation die FPS, indem bis zu drei Frames pro gerendertem Frame durch KI erzeugt werden. Das kann bis zu achtfachen (!) FPS-Zuwächsen führen, wie im Video oben zu sehen.
AMD setzt auf FSR
Bei AMD, dem anderen Grafikkarten-Riesen, heißt die Upscaling-Technologie „AMD FidelityFX™ Super Resolution 3“, kurz FSR. In unterstützten Spielen verbessert FSR das Spielerlebnis durch temporale Hochskalierung der Auflösung und fortschrittliche Bilderzeugung, was zu responsiven und (massiv) höheren Bildraten führen kann. Die jüngste Version, FSR 3.1, verbessert die Bildqualität der Hochskalierung, entkoppelt die Hochskalierung von der Bilderzeugung und verwendet die neueste AMD FidelityFX API.
Prognose
Die Technologie der dynamischen, adaptiven Bildqualität- und Bildraten-Verbesserung durch KI und neuronale Netzwerke kann immer noch als jung bezeichnet werden. Es wird spannend sein zu sehen, wie viel Entwicklungspotenzial noch in ihr steckt. Durchaus denkbar ist, dass wir schon bald weniger über Chips und GDDRs als vielmehr über KI- und Neuro-Netzwerk-Modelle sprechen, um die Leistung einer Grafikkarte zu evaluieren.
Augmented Reality – Verschmelzung von digitaler und physischer Welt
Augmented Reality (AR, dt. Erweiterte Realität) ist eine interaktive Erfahrung, bei der die reale Welt durch computergenerierte sensuelle Informationen erweitert wird. Dabei kombiniert die erweiterte Realität (mithilfe von Software, Apps und Hardware wie AR-Brillen) digitale Inhalte mit realen Umgebungen und Objekten. Dies verwandelt die unmittelbare Umgebung in einen interaktiven Lern- oder Spielraum. Verstärkt angewendet und weiterentwickelt wird Augmented Reality in der Fertigung und bei Industrie-4.0-Prozessen.
Mit Blick aufs Gaming findet man AR-Spiele vorwiegend für Mobilgeräte. Vor allem das Smartphone bietet die passenden Voraussetzungen durch die integrierten Kameras und ist handlich genug, um es auch mit nach draußen zu nehmen. Zu den bekanntesten AR Games gehören Jurassic World Alive, Mario Kart Live: Home Circuit und Pokémon Go.
AR im Consumer Markt vor endgültigem Durchbruch
Trotz Apple Vision Pro, Microsoft Hololens, Rokid Max oder Lenovo ThinkReality – reine AR-Headsets sind im Massenmarkt immer noch die Ausnahme. Die Videospielbranche setzte zuletzt immer noch stärker auf Virtual Reality. Das könnte sich aber bald ändern. Die Meta Quest 3 ist eines der ersten Mainstream-Mixed-Reality-Headsets und kommt mit einer Kamera, die AR-Anwendungen ermöglicht.
Prognose
Augmented Reality gehört die Zukunft. Angetrieben vom Bedarf von Industrie, Bildung oder Sport wird die Technologie in absehbarer Zeit nahtlose, fortschrittliche Erlebnisse, die auch in hochwertigen Gaming-Devices münden werden.
Mobile Gaming – Unterwegs spielen auf dem Smartphone, Tablet & Handheld
Candy Crush, PUBG Mobile, Monster Strike, Clash of Clans oder Roblox gehören zu den weltweit beliebtesten Games für mobile Endgeräte wie Smartphone und Tablet und haben Umsätze im Milliarden-Dollar-Bereich generiert. Unangefochten an der Spitze steht laut Video Games Sales Wiki „Honor of Kings“, ein MOBA (Multiplayer Online Battle Arena) mit mehr als 100 Millionen täglichen Spielern allein in China, das seit Ende 2015 rund 19 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet haben soll. Auch wenn Mobile Games im Vergleich zu Konsolen- und PC-Titeln grundsätzlich technisch schwächer daherkommen, stellen sie einen bedeutenden Zeitvertreib für hunderte Millionen Gelegenheitsspieler weltweit und einen entscheidenden Umsatzfaktor für die gesamte Games-Branche dar, der wächst und wächst.
In jüngster Vergangenheit erfreuen sich PC-basierte Gaming-Handhelds zunehmender Beliebtheit. Was die Nintendo Switch vor fast sieben Jahren bewiesen hat, nämlich wie wichtig vielen Spielern Spielspaß in portabler Form ist, kehrte Anfang 2022 mit Valves Steam Deck in den Bereich der PC-Spiele ein. Das auf dem Steam OS basierende Gaming-Handheld ist besonders attraktiv für Gamer, die bereits eine umfangreiche Steam-Spielebibliothek haben. Denn diese Spiele können mit dem Steam Deck jetzt zum großen Teil auch unterwegs oder bequem auf dem Sofa oder im Bett gespielt werden.
Den Siegeszug des Steam Deck bemerkten auch führende Hardware-Hersteller, die mit ihren eigenen Entwicklungen nachzogen. Anders als das Valve Steam Deck oder Android-basierte Geräte setzen ASUS ROG Ally, Lenovo Legion Go, MSI Claw oder Zotac Zone auf Windows als Betriebssystem, was die Usability und Spieleauswahl signifikant erhöht.
Prognose
Mobile Gaming auf Smartphone und Tablet ist und bleibt ein Umsatzgarant, der vor allem Gelegenheitsspieler anspricht. Aber auch PC-basierte Handhelds-Gaming ist ein wachsender Trend. Nicht zufällig haben fast alle genannten Hersteller für 2025 Nachfolger ihrer aktuellen Handhelds angekündigt, die die Macken der ersten Generation – wie beispielsweise schwacher Akku, mittelmäßige Performance oder fragwürdige Ergonomie – ausmerzen sollen. Den Anfang könnte die Nintendo Switch 2 machen, die nach geleakten Insiderinformationen im 1. oder 2. Quartal erscheinen soll.
Cloud Gaming – Spiele streamen statt herunterladen
Cloud-Gaming ermöglicht es Gamern, ihre Lieblingsspiele ohne leistungsstarke Hardware zu genießen. Statt Spiele lokal zu installieren, laufen sie auf leistungsstarken Servern, während das Gameplay als Videostream auf Endgeräte übertragen wird. Im Idealfall ohne Lags, Downloads oder Updates – und sogar plattformübergreifend, da der Spielstand in der Cloud liegt. Hier sind die Vor- und Nachteile der führenden Plattformen und Anbieter.
Amazon Luna
Amazon Luna zeichnet sich durch vorbildliche Verfügbarkeit für eine Vielzahl an Geräten sowie ein flexibles Abo-Modell aus. Am attraktivsten ist der Dienst für Amazon Prime-Mitglieder, die so zusätzlich Zugriff auf eine Auswahl kostenloser Spiele erhalten und von der nahtlosen Verknüpfung mit Fire TV und anderen Amazon-Geräten profitieren. Wem die Handvoll Spiele nicht ausreichen, der erhält für 9,99 Euro/Monat mit „Luna+“ Zugriff auf weitere 100 Spiele, darunter auch größere Titel wie "Fortnite", "Alien: Isolation" oder die "Fallout"-Reihe. Die etwa 50 Jackbox-Partyspiele erkauft man sich mit weiteren 4,99 Euro pro Monat. Für die knapp 50 Titel umfassende Bibliothek von Ubisoft+ fallen weitere 17,99 Euro monatlich an.
Neben der begrenzten Spielesammlung und den Kosten ist der Dienst ist ein weiterer Nachteil von „Luna“ die Reichweite: Der Dienst ist derzeit nur in ausgewählten Ländern verfügbar.
Microsoft Xbox Cloud Gaming
Als Teil des Xbox Game Pass Ultimate bietet dieser Dienst Zugriff auf über 100 Spiele der verschiedenen Xbox-Generationen, die Teil des Game Pass sind. Die Integration in die Xbox-Welt ist hervorragend, und der Service ist auf vielen Geräten verfügbar. Für viele Spiele ermöglicht der Dienst die plattformübergreifende Synchronisation des Spielfortschritts.
Die Bildqualität ist oft von der Netzstabilität abhängig. Im Vergleich zur Konkurrenz ist die Auflösung grundsätzlich auf 1080p begrenzt. Der Xbox Game Pass Ultimate kostet 19,99 Euro/Monat.
NVIDIA GeForce Now
GeForce Now überzeugt durch eine umfangreiche Spielebibliothek, die viele Titel aus verschiedenen Plattformen wie Steam und Epic Games unterstützt. Die Bildqualität ist ausgezeichnet, und selbst der kostenlose Zugang bietet eine solide Performance.
GeForce Now ist der einzige führende Anbieter, den Spieler auch kostenfrei nutzen können. Das kostenlose Basis-Angebot ist auf einstündige Sitzungen begrenzt, und nicht alle Spiele werden unterstützt. Zudem kann es zu Wartezeiten kommen, insbesondere in Stoßzeiten.
PlayStation Plus Premium (ehemals PS Now)
Die Integration mit der PlayStation-Umgebung und der Zugriff auf exklusive Sony-Titel sind starke Argumente für den PlayStation Cloud-Gaming. Insgesamt umfasst das On-Demand-Angebot ca. 400 Spiele. Die Streaming-Qualität ist begrenzt (PS3-Titel: 720p, PS4-Titel: 1080p, PS5-Titel: 4K). Neben Sonys hauseigenen Konsolen PlayStation 4 und PlayStation 5 lässt sich der Streaming-Service noch auf Windows-PCs, nicht aber auf Smartphones, Tablets oder im Browser verwenden. Alternativ zum Streaming erlaubt Sonys Cloud-Gaming-Dienst aber auf der PS4 und der PS5 auch die lokale Installation der Spiele. Preis: ab 16,99 Euro/Monat oder 151,99 Euro/Jahr.
Shadow
Shadow hebt sich durch die Bereitstellung eines vollständigen Windows-PCs in der Cloud ab. Dies ermöglicht es Gamern, beliebige Spiele und Software zu nutzen, ohne auf eine vorgegebene Bibliothek angewiesen zu sein. Der gemietete Shadow-PC schlägt mit 19,99 €/Monat zu Buche – zusammen mit dem Xbox Game Pass Ultimate hier der kostenintensivste Service. Auch die Verfügbarkeit kann eingeschränkt sein, da Neukunden erst mal auf die Warteliste kommen und sich mitunter einige Wochen gedulden müssen, bis sie ihren eigenen Shadow-PC in der Cloud haben.
Prognose
Cloud-Gaming eröffnet nicht nur Casual Gamern ganz neue Möglichkeiten, alte und neue Spiele zu entdecken. Auch die Möglichkeit, mit Angeboten wie dem Xbox Game Pass samt Cloud Gaming oder Sonys Playstation Plus Premium ins andere Konsolenlager reinzuschnuppern oder die Lieblingstitel überall mit hinzunehmen, ist nicht zu verachten. Zwar hat Cloud-Gaming noch nicht alle Kinderkrankheiten abgelegt, dennoch bietet es eine flexible Alternative zum Kauf teurer Hardware, bei der die Geschwindigkeit und Stabilität der häuslichen Internetanbindung über die Güte des Spielerlebnisses entscheidet.