Nvidia mit Rekordumsatz trotz oder wegen DeepSeek

Nvidia trotzt DeepSeek-Schock: Der US-Chipkonzern Nvidia verzeichnet weiterhin rasant steigende Umsätze, angetrieben durch den weltweiten Boom der Künstlichen Intelligenz (KI). Daran änderten auch Zweifel an den Wachstumsaussichten des Marktführers durch den Erfolg der chinesischen KI DeepSeek nichts. Laut Nvidia-CEO Jensen Huang sei die chinesische Entwicklung sogar förderlich für Nvidia gewesen.

Einige Experten hatten infrage gestellt, ob zum Training von KI-Software wirklich so viele Nvidia-Chips benötigt werden, nachdem DeepSeek angeblich mit weniger Rechenleistung vergleichbare Ergebnisse erzielt hatte. Doch Nvidia übertraf die Erwartungen der Analysten sowohl mit den Quartalszahlen als auch mit der Prognose für das laufende Vierteljahr.

Konzernchef Jensen Huang betonte, dass DeepSeek sogar einen positiven Effekt auf das Unternehmen habe. Die chinesische Entwicklung habe eine neue Technik zur KI-Generierung verfügbar gemacht, die letztlich den Bedarf an Nvidia-Chips steigere. Diese neuartigen KI-Modelle erforderten bis zu 100-mal mehr Rechenleistung als bisherige Softwaregenerationen.

Nvidia hat Schlüsselposition im KI-Geschäft

Nvidia hält eine zentrale Rolle im Bereich Künstliche Intelligenz. Die leistungsfähigen Chip-Systeme des Unternehmens werden weltweit für das Training von KI-Modellen genutzt. Grosse Tech-Konzerne wie Google und Meta setzen ebenso auf Nvidia-Hardware wie Start-ups wie OpenAI, die Firma hinter ChatGPT. Diese dominierende Marktstellung hat das Wachstum von Nvidia in den letzten zwei Jahren regelrecht explodieren lassen.

Nach der holperigen Markteinführung der neuen KI-Chip-Generation namens Blackwellwurde die Produktion mittlerweile stabilisiert. Huang beschreibt die Nachfrage als "außerordentlich hoch". Dabei verkauft Nvidia nicht mehr nur einzelne Chips, sondern komplette Systeme, die auch Netzwerktechnologien umfassen. Der aufwendige Fertigungsprozess bei Partnerunternehmen wie TSMC stellt jedoch einen Engpass dar. Am stärksten betroffen seien die fortschrittlichen "Advanced Packaging"-Technologien, die für die Herstellung dieser Hochleistungsprozessoren erforderlich sind.

Geschäft wächst weiter schnell

Im vergangenen Quartal erzielte Nvidia einen Umsatz von 39,3 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von 78 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders stark entwickelte sich das Geschäft mit Rechenzentren, das um 93 Prozent auf 35,6 Milliarden Dollar zulegte. Die neue Blackwell-Plattform trug bereits elf Milliarden Dollar zu diesem Ergebnis bei. Der Nettogewinn des Unternehmens sprang von 12,3 auf 22,1 Milliarden Dollar.

Für das laufende Quartal erwartet Nvidia einen Umsatz von 43 Milliarden Dollar mit einer möglichen Abweichung von zwei Prozent. Diese optimistische Prognose übertraf die Analystenerwartungen, die Aktie gab nachbörslich dennoch leicht nach. Ein Grund dafür sind Sorgen der Investoren, dass strengere Exportbeschränkungen für moderne Nvidia-Chips nach China das Wachstum des Unternehmens bremsen könnten.

Trotz dieser Unsicherheiten bleibt Nvidia ein zentraler Akteur im KI-Sektor. Mit der fortlaufenden Entwicklung leistungsfähigerer Chips und dem anhaltenden KI-Hype dürfte das Unternehmen weiterhin eine Schlüsselrolle in der digitalen Zukunft spielen. "KI entwickelt sich mit Lichtgeschwindigkeit", fasste Huang die Dynamik des Marktes zusammen.